Momente - Willkommen im Herzen Europas

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Spüren
Anstoßen am Winzerkirtag
 
Ein vergilbtes Familienfoto
  
Momente, die zählen
 
Ein Moment ist eine unglaublich kurze Zeitspanne. Er dauert nur einen Augenaufschlag lang und ist gleich wieder vorüber. Ein guter Freund sagte gerne: „Na Moment!“ Es bedeutet mir, kurz innezuhalten, symbolisch auf das bisher Erreichte anzustoßen und mich neu zu orientieren, bevor ich weitermache.
 
Ein Onkel führte uns zu einer Baustelle auf die Hauptstraße meines Heimatorts. Der Staubschutz zeigte die historische Hausfassade mit dem Kleiderhaus meines Urgroßvaters. Mir kam der Liedertext von Bruce Springsteens „My Hometown“ in den Sinn: „Er raufte mir durchs Haar und sagte zu mir: Schau Dich gut um, mein Sohn, das ist Deine Heimatstadt...“ Es ist wichtig, dass man seine Wurzeln nicht vergisst, wo man herkam, wo auch immer man inzwischen sein mag.
 
„Jetzt ist schon wieder was passiert,“ mit Wolf Haas. Die letzte Großtante war von uns gegangen, geradeso wie ihr Bruder und zwei ihrer Schwestern in den drei vorangegangenen Jahren. „Als ob sie sich das ausgemacht hätten“, meinte einer beim Begräbnis. Als Christen hoffen wir auf ein Wiedersehen nach dem Tode, geradeso wie sie still auf einer Fotografie zur Zeit des Zweiten Weltkriegs versammelt sind.
  
Eines Tages machte ich mich daran, das vergilbte Bild zu reparieren, denn es hatte einen Riss über dem Gesicht meines Großvaters. Moderne Technologie mag uns dabei helfen, ein altes Foto zu restaurieren, keinesfalls kann sie jedoch die zurückbringen, die wir geliebt und verloren haben.
   
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